
Aufgrund der vorherigen Perspektivlosigkeit der Abrissblöcke an diesem Standort erfreute sich die Lage Jonas-Cohn-Straße keiner größeren Beliebtheit. Sich hartnäckig haltende Gerüchte, hier würde ein Flüchtlingswohnheim entstehen, haben nicht zu einer Verbesserung der Bewertung des Standortes durch die Görlitzer beigetragen. Hier hat KommWohnen es versäumt, durch ein stärkeres Herausstellen der Neubauqualität des Görlitzer Hauses dieser Stimmung entgegenzuwirken.
Aufgrund der Größe des Projektes wollte KommWohnen so früh wie möglich Mietinteressenten für das Objekt gewinnen. Im Nachhinein erwies sich die Durchführung eines Tages der offenen Tür noch mitten in der Bauphase als Fehlentscheidung. Durch die Baustellenanmutung konnte das Gefühl der höheren Neubauqualität kaum vermittelt werden. Zudem war die Besonderheit des Objektes durch die barrierefreie Erschließung der oberen Wohnungen durch Aufzug und Laubengang für die Besucher nicht erfahrbar. Trotz langfristiger Kommunikation des Termins des Tags der offenen Tür mit den Baufirmen wurden gerade an diesem Tag Belagarbeiten auf dem Laubengang durchgeführt. Dadurch war der Aufzug für die Besucher nicht erreichbar.
Darüber hinaus kam bei vielen der Besucher das Konzept der offenen Küchen nicht besonders gut an. Auch wenn damit die Wohnungen eine großzügigere Anmutung erfahren haben und gerade für ältere Mieter türlose Übergänge den Alltag erleichtern helfen, war die Skepsis gegenüber diesem Konzept unter den Görlitzern sehr groß.
Auch nachdem die Arbeiten im Mai des folgenden Jahres abgeschlossen waren, erwies sich die Vermietung als schwierig. Zum einen hat KommWohnen es nicht verstanden, die besondere Qualität des Neubaus den Görlitzern zu vermitteln. Zum anderen ist zwischenzeitlich die Nachfrage nach Zweiraumwohnungen zurückgegangen. Während im Erdgeschoss schnell Vollvermietung erreicht werden konnte, verlief die Vermietung der Zweiraumwohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss zunächst ausgesprochen schleppend.
Inzwischen ist die Nachfrage nach Zweiraumwohnungen auf dem gesamten Görlitzer Wohnungsmarkt wieder gestiegen. Hiervon profitiert auch das Görlitzer Haus.
Bei einem Vermietungsstand von mittlerweile 80 % ist das Projekt seit längerem wirtschaftlich erfolgreich.
Zum Nachlesen:
Teil 1 | Teil 2 | Teil 3 | Teil 4 | Teil 5
Hier geht’s weiter zum letzten Teil der Serie:
Teil 7